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IHK Trier


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01.07.2025

Zwischen Aufschwung und Unsicherheit

Rückblick, Aktuelles und Perspektiven für das Gastgewerbe

Die Tourismusbranche in Rheinland-Pfalz hat sich in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt aus dem pandemiebedingten Einbruch erholt. Doch trotz stabiler Gästezahlen bleibt die wirtschaftliche Lage vieler gastgewerblicher Betriebe angespannt. Das ist das zentrale Ergebnis der aktuellen Saisonumfrage der rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammern 2025.
Rund 8,67 Millionen Gästeankünfte wurden 2024 im Land registriert – ein Zuwachs von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch bei den Übernachtungen zeigte sich mit 22,35 Millionen ein leichtes Plus von 0,4 Prozent. Besonders beliebt bleibt der Campingtourismus, der nach dem pandemiebedingten Rückgang inzwischen wieder über dem Vorkrisenniveau liegt. Die Zahl ausländischer Gäste stieg auf knapp 1,7 Millionen. Dabei stellen weiterhin die Quellmärkte Belgien und die Niederlande die wichtigsten Märkte dar.

Wirtschaftliche Lage angespannt

Trotz des touristischen Aufschwungs bleibt die Stimmung in der Branche verhalten. Nur 18 Prozent der Betriebe bewerten ihre Geschäftslage als gut, während etwa ein Drittel der Betriebe sie als schlecht einstufen. Bei den Umsätzen zeigt sich ein ähnliches Bild: Rund 40 Prozent der Unternehmen verzeichneten im vergangenen Jahr rückläufige Einnahmen, nur knapp 15 Prozent konnten ein Plus erwirtschaften. Der IHK-Geschäftsklimaindex ist auf 83,4 Punkte gefallen – und liegt damit deutlich unter dem Wert des Vorjahres.
Größte Herausforderungen bleiben die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise sowie die höheren Arbeitskosten. Hinzu kommen Unsicherheiten bei der wirtschaftspolitischen Entwicklung und die angespannte Personalsituation. 69 Prozent der Unternehmen erwarten keine Veränderung bei der Personalstärke, rund ein Viertel rechnet mit einem Abbau. Der Fachkräftemangel zwingt viele Betriebe zu verkürzten Öffnungszeiten, zusätzlichen Ruhetagen und eingeschränkten Angeboten.

Investitionen noch die Ausnahme

Die finanzielle Belastung vieler gastgewerblicher Unternehmen hat spürbar zugenommen. Fast die Hälfte berichtet von einem Rückgang des Eigenkapitals, ein Viertel leidet unter akuten Liquiditätsengpässen. Nur noch 25 Prozent der Betriebe bezeichnen ihre finanzielle Situation als stabil. Investitionen werden auf das Notwendigste beschränkt.
Die Region Trier bleibt ein touristischer Magnet innerhalb des Landes. Mit 2,18 Millionen Gästeankünften und rund 6,45 Millionen Übernachtungen im Jahr 2024 belegt sie einen der vorderen Plätze in Rheinland-Pfalz. Die Tourismusintensität der Region ist mit 11.776 Übernachtungen je 1000 Einwohner fast doppelt so hoch wie im Landesdurchschnitt. Diese starke Nachfrage unterstreicht die Bedeutung des Tourismus als wirtschaftlicher Motor für die Region.

Betriebe vor Herausforderungen
Trotz der positiven Gästezahlen zeigt sich auch in der Region Trier eine strukturelle Belastung. Die Zahl der gastgewerblichen Betriebe ist in den vergangenen zehn Jahren um gut 10 Prozent gesunken. Die Bettenauslastung liegt mit 26 Prozent unter dem Landesdurchschnitt. Auch bei den Ausbildungszahlen bleibt die Situation angespannt. Zwar zeigen neue Berufe wie „Kaufmann/-frau für Hotelmanagement“ oder „Fachmann/-frau für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie“ erste Wirkungen, doch der Fach- und Arbeitskräftemangel bleibt eine der zentralen Herausforderungen.
Um das Gastgewerbe weiter zu stärken, wird es umso wichtiger, gezielte Impulse zu setzen: zur Unterstützung der Betriebe, zur Weiterentwicklung des touristischen Angebots und zur langfristigen Fachkräftesicherung. Projekte wie „Working Family“ oder „HOGANEXT“ zeigen, wie innovative Ansätze zur Mitarbeiterbindung, -gewinnung und -qualifizierung gemeinsam gestaltet werden können. Solche Initiativen tragen dazu bei, die Branche nachhaltig aufzustellen und zu stärken.

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