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01.07.2025

Fahrzeugbau und Zulieferer: Erfolgreich durch schwierige Zeiten

Die Branche muss sich in einem herausfordernden Umfeld behaupten. Unternehmen aus der Region geben Einblicke in ihre Strategien.

Die deutsche Automobilindustrie hat seit Längerem zu kämpfen. Dabei sind die öffentlich benannten Gründe dafür, dass der Sektor so elementar getroffen ist, mannigfaltig. Ungenügende Technologieoffenheit hierzulande wird ebenso häufig genannt wie der generell zu späte Einstieg in das Thema Elektromobilität.
Das Hin und Her beim EU-weiten Verbrenner-Aus habe der Branche ebenso geschadet wie die von der alten Bundesregierung zum 17. Dezember 2023 kurzfristig eingestellte staatliche Umweltprämie für E-Autos, ist immer wieder lesen. Zudem spiele die allgemeine Kaufzurückhaltung der durch unterschiedliche globale und hiesige Faktoren verunsicherten deutschen Verbraucher eine Rolle. Hinzu kämen die vom amerikanischen Präsidenten angedrohten Strafzölle. (Anmerkung der Redaktion: Zum Zeitpunkt der Texterstellung lief noch die 90-tägige Aussetzung der Strafzölle durch Donald Trump.)

IHK-Umfrage: Ärger über Bürokratie und Energiekosten

Rund 50 Unternehmen mit insgesamt etwa 5000 bis 6000 Beschäftigten zählt der Bereich Fahrzeugbau und Automobilzulieferer in der Region. Eine Umfrage der IHK Trier bei betroffenen Unternehmen zeichnet ein differenziertes Bild: Der Großteil der Unternehmen zeigt sich einerseits vorsichtig optimistisch und ist eigenen Angaben zufolge relativ gut aufgestellt. Andererseits bereiten die aktuelle Bürokratie, hohe Energiekosten und der Fachkräftemangel vielen Unternehmen ein deutliches Unwohlsein.
Das entspricht auch dem Fazit, das die IHK aus Gesprächen mit ihren Mitgliedsunternehmen gewonnen hat.  Dr. Matthias Schmitt, IHK-Geschäftsführer Standortpolitik und Unternehmensförderung, sagt: „Es handelt sich um eine sehr innovative und investitionsintensive Branche. Sie ist oft abhängig von den großen Unternehmen und leidet insofern unter der derzeit schwierigen Lage im Automobilsektor.“

Hoffnung auf angekündigte Anreize für Investitionen

Nicht allein wegen der angedrohten US-Strafzölle und der monatelangen politischen Querelen der ehemaligen deutschen Regierungskoalition herrsche innerhalb der Branche eine „gewisse Unsicherheit“, was große Investitionen betreffe. Vor allem die hohen Energiepreise, die der deutschen Industrie eindeutige Wettbewerbsnachteile bescherten, überbordende Bürokratie, globale Strukturumbrüche und die zahlreichen Berichtspflichten machten den Unternehmen schwer zu schaffen.
„Steuerliche Investitionsanreize, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, würden den Unternehmen helfen“, ist Schmitt überzeugt.
„Ich glaube, sobald die Unternehmen mal wieder Planungssicherheit haben, wird sich die Situation entzerren“, lautet die Einschätzung von IHK-Mitarbeiter Raimund Fisch, wie Schmitt im Geschäftsbereich Standortpolitik tätig. „Schließlich ist der Automobilbereich nach wie vor eine elementare Domäne, und Zubehörteile wie auch die speziellen Fahrzeuge werden auch in Zukunft benötigt.“

DIHK schlägt Regierung 100-Tage Programm vor

Gerade auch für die Branche der Fahrzeugbauer und Automobilzulieferer seien die Anfang Mai in Umlauf gebrachten Vorschläge der Deutschen Industrie- und Handelskammer für ein 100 Tage-Programm der neuen Bundesregierung von großer Bedeutung. Unter den Überschriften „Mehr Tempo durch Bürokratieabbau und Verfahrungsbeschleunigung“, „Wettbewerbsfähige Energiepreise ermöglichen“, „Steuerliche Anreize für Investitionen schaffen“, „Digitalisierung als Booster nutzen“ und „Fachkräftesicherung durch Sofortmaßnahmen“ hat die DIHK ihre Vorstellungen formuliert, wie die neue Bundesregierung zu Beginn der Legislaturperiode „ein starkes Aufbruchssignal“ für mehr Planungssicherheit, mehr Innovationen und mehr Investitionen an die Wirtschaft aussenden kann. 

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