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IHK Trier


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  • 05.03.2024

    Zwischen Tradition und Aufbruch: So gelingt die Betriebsnachfolge

    Herausforderungen, Tipps und Beispiele aus der Region

  • Foto: Kevin Gläser
    Existenzgründung und Unternehmensförderung

    Kevin Gläser

    Tel.: 0651 9777-530
    Fax: 0651 9777-505
    glaeser@trier.ihk.de


Dieser Text ist vom 05.03.2024 und könnte inhaltlich veraltet sein.
Das Vier-Sterne-Hotel Weis in Mertesdorf (Landkreis Trier-Saarburg) wird in zweiter Generation von Herbert (69) und Mechthild Weis (61) geführt. Ihre Tochter Caroline Weis (32) ist seit 2019 im elterlichen Betrieb tätig und steht in den Startlöchern für die Übernahme der Geschäfte. In der aktuellen Übergangsphase führen Vater und Tochter die Geschäfte gemeinsam.
Nach Abitur und Ausbildung zur Hotelfachfrau hatte Caroline Weis Berufserfahrung in verschiedenen hochklassigen Hotels gesammelt – unter anderem dem Badrutts Palace Hotel in St. Moritz und dem Wald & Schlosshotel in Friedrichsruhe – und sich stetig weitergebildet. Heute hat sie Abschlüsse als staatlich geprüfte Betriebswirtin (Fachrichtung Hotellerie und Gastronomie), Bachelor of Arts (Business Management) und Sommelière (IHK) in der Tasche.

„Meine Eltern haben mich immer unterstützt“
„Für mich war schon als Kind klar, dass ich gerne in der Hotelbranche arbeiten und im Idealfall das Unternehmen meiner Eltern fortführen möchte“, erinnert sich Caroline Weis. „Meine Eltern haben mich immer unterstützt und sind stolz, dass ich nach Hause gekommen bin, um zunächst noch ein paar Jahre mit ihnen zusammenzuarbeiten.“
Carolines Schwester Charlotte hat sich dem zugehörigen Weingut Erben von Beulwitz verschrieben. Die 25-Jährige hat das Studium Marketing und Kommunikationswissenschaften abgeschlossen und studiert aktuell berufsbegleitend Wine, Sustainability & Sales in Neustadt an der Weinstraße.

Wünsche der Generationen respektieren
Zu formalen Fragen der geplanten Betriebsnachfolge lässt sich Familie Weis unter anderem von Steuer-, Unternehmensberatern und der IHK Trier beraten.
„Wir lassen uns Zeit mit den rechtlichen Schritten, haben da keine Eile“, sagt Caroline Weis. Was aus ihrer Sicht bei Betriebsnachfolgen besonders wichtig ist? „Ehrlichkeit! Die junge und die ältere Generation sollen in ehrlichen Gesprächen ihre Wünsche und Vorstellungen äußern. Und diese sollten auch respektiert werden.“

Anerkennung für das Lebenswerk
Der Familie Weis ist es wichtig, ihr Engagement auf die Zielgruppe auszurichten. „Wir positionieren uns als Hotel für Aktivurlauber wie zum Beispiel Wanderer und Radfahrer, aber auch für weinaffine Genießer und für kulturell Interessierte.“
Für das Lebenswerk ihrer Eltern hat Caroline Weis große Anerkennung: „Mein Vater hatte nach seinem Besuch der Hotelfachschule viele Optionen, ist aber dem Wunsch seiner Eltern gefolgt, nach Hause zu kommen, und hat sein berufliches Engagement dem Hotel gewidmet. Während des Corona-Lockdowns hat er uns deutlich gemacht, dass wir schon andere Sachen überstanden haben und auch das schaffen werden. Für mich ist es eine Ehre, so ein gewachsenes Unternehmen mit diesem Rückhalt fortzuführen.“

Aus Zweiradhaus Hoffmann wird Fahrrad Hoffmann
Alexander Nickel (25) führt in Nachfolge der Traditionsfirma Zweiradhaus Hoffmann GmbH seit Oktober 2022 die Fahrrad Hoffmann GmbH in Bitburg. Nach seiner Ausbildung zum Handelsfachwirt (auf der Basis Einzelhandelskaufmann) und Zusatzqualifikationen wie dem Ausbilderschein sammelte er Berufserfahrung als Filialvertretungskraft im Einzelhandel. „Weil meine Eltern selbständig waren, bin ich da schon von Jugend an mit reingewachsen und habe sie auf Messen begleitet“, erzählt Alexander Nickel. „Da war immer der Wunsch, etwas Eigenes aufzubauen.“
Die Chance dazu ergab sich so: Peter Hoffmann fragte die Familie Nickel nach einem möglichen Interesse, sein Zweiradgeschäft zu übernehmen. „Da ich auch selbst gerne Mountainbike fahre, haben wir uns zusammengesetzt und schnell festgestellt, dass es gut passt“, erinnert sich Alexander Nickel.

Neuer Standort in der Industriestraße
Mit Hilfe eines Steuerberaters erstellte er das nötige Gründungskonzept auch für die Finanzierung mit einer Bank. Da er das bisherige Ladenlokal in der Saarstraße nicht einfach weiterpachten konnte, suchte und fand Alexander Nickel neue Räume in der Industriestraße. Dort präsentiert der Jungunternehmer auf mehr als 1000 Quadratmetern Fahrräder verschiedener Marken und Arten mit Reparaturservice in der eigenen Werkstatt. Auf dem großen Parkplatz können Kunden die Fahrräder gleich ausprobieren.
„Den Namen Hoffmann beizubehalten, war mir sehr wichtig wegen der großen Tradition und des Kundenstamms“, beschreibt Nickel seine Priorität. So konnte er 2023 das 90-jährige Bestehen feiern. Die leichte Änderung im Firmennamen dient der Präzisierung, denn das Zweiradhaus Hoffmann verkaufte früher auch Mopeds und Motorräder.
Unternehmern in ähnlichen Situationen rät Nickel, sich nicht auf dem guten Ruf des übernommenen Betriebs auszuruhen, sondern gezielt in Werbung und Marketing sowie zeitgemäße Räume zu investieren. „Wenn die Absprachen wie zwischen Peter Hoffmann und mir harmonisch laufen, erleichtert das den Übergang natürlich sehr.“

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