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  • 01.01.2024

    Trierer Tourismustag öffnet neue Perspektiven zum Weltkulturerbe

  • Foto: Albrecht Ehses
    Wein & Tourismus

    Albrecht Ehses

    Tel.: 0651 9777-201
    Fax: 0651 9777-965
    ehses@trier.ihk.de


Dieser Text ist vom 01.01.2024 und könnte inhaltlich veraltet sein.
Unter dem Titel „Welt. Kultur. Erbe.“ haben rund 80 Teilnehmende beim 2. Trierer Tourismustag Ideen entwickelt, wie Stadt und Region die historischen Stätten und kulturellen Schätze noch besser für das touristische Profil nutzen können. Im IHK-Tagungszentrum ging es bei Vorträgen, Workshops und einer Podiumsdiskussion um eine neue Sicht auf bekannte Attraktionen.

Kultur als Lebenselixier und Standortfaktor

Die Trier Tourismus und Marketing GmbH (TTM) und die IHK Trier richteten den Tourismustag gemeinsam aus. „Kultur beschreibt die Attraktivität einer Region. Sie ist eine Art Lebenselixier und ein wichtiger Standortfaktor“, bekannte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jan Glockauer im Interview mit Moderatorin Paula Kolz von der TTM. Dabei sei eine große Bandbreite des Kulturbegriffs wichtig. Als Beispiele nannte Glockauer das Mosel Musikfestival, Porta3, Theater und Brunnenhofkonzerte. Die Weltkulturerbestätten böten zum Teil sensationelle Bühnen.
Kulturdezernent Markus Nöhl nannte drei Anliegen der Stadt: Kultur auf die Straßen und Plätze bringen, Räume schaffen wie mit der Sanierung des Theaters und dem Anbau der Tufa sowie Großprojekte umsetzen. „Wir sind schon die heimliche Kulturhauptstadt von Rheinland-Pfalz“, sagte Nöhl. „Ich wünsche mir, dass das in Zukunft alle wissen, wobei wir natürlich auch die weiteren Attraktionen der Region einbeziehen.“

Erlebnisse statt reiner Faktenvermittlung
Gastreferent Professor Georg Steiner war unter anderem Geschäftsführer des Tourismusverbands Linz in Österreich. Er riet dazu, neue Erzählungen zu schaffen, aktuelle Bezüge des geschichtlichen Hintergrunds herzustellen und Denkräume zu öffnen. „Es geht um Begegnungen und Erlebnisse statt Faktenvermittlung wie im Schulunterricht“, betonte Steiner. „Kultur sollte uns nicht überwiegend kulissenhaft begegnen, sondern lebendig!“
TTM-Geschäftsführer Norbert Käthler nannte Beispiele, wie das Tourismuskonzept Triers stetig weiterentwickelt werde: die Virtual-Reality-Führung, die Zertifizierung „Reisen für Alle“ (Barrierefreiheit), der Leitfaden für Nachhaltige Veranstaltungen (Projekt mit Lokaler Agenda 21). Im Jahr 2025 folgt die Landesaustellung zu Kaiser Marc Aurel, im Jahr 2026 Veranstaltungen zu „40 Jahre Trierer Welterbe“ (Aufnahme in die Unesco-Liste 1986).

„Mehr Mut zur Subkultur“
In zwei intensiven Workshops ging es um „Welterbe und Geschichte“ sowie „Kultur und Event“. Die Ergebnisse fließen in die Überlegungen zur Fortschreibung des Tourismuskonzepts ein.
Bei der abschließenden Podiumsdiskussion äußerte sich Oliver Thomé, Geschäftsführer des Trierer Veranstalters Popp Concerts, „sehr optimistisch, dass auch weiterhin Konzerte im Amphitheater möglich sein werden“. Sein größter Wunsch sei die Wiederbelebung des Exhauses: „Wir sollten mehr Mut zur Subkultur zeigen.“
Dr. Heike Otto, Generaldirektorin der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, kündigte ein Experiment an: „Wir werden ausprobieren, ob ein großes Römerfest in Trier pro Jahr effektiver ist oder mehrere Römerwochenenden.“

Welterbepfad mit Fußspuren zu Sehenswürdigkeiten
Moderator Thomas Roth, Chefredakteur des Trierischen Volksfreund, kritisierte die mangelnde Verbindung der Trierer Welterbestätten miteinander und sprach einen möglichen Welterbepfad etwa mit sichtbaren Fußspuren an. Laut Kulturdezernent Nöhl sucht die Stadt nach Fördermöglichkeiten für einen solchen Pfad und will einen Zuschussantrag beim Land stellen.
Dr. Sebastian Reddeker, Content & Innovation Manager bei Luxembourg for Tourism, wohnt selbst in Trier: „Ich sehe Trier und Luxemburg nicht als Konkurrenz. Wir sollten grenzübergreifend Geschichten erzählen über Wein, Römer, Kulinarik.“ Mit Blick auf die Trierer Innenstadt sagte Reddeker: „Es ist schwer nachzuvollziehen, dass bei der Porta nichts passiert. In Luxemburg versuchen wir öffentliche Begegnungsräume zu schaffen mit Bäumen, Bänken und mehr.“

Lohnenswert: ein Besuch in der Schatzkammer der Stadtbibliothek
Andrea Weber (IHK-Vizepräsidentin, Hotel Deutscher Hof in Trier) sieht einen entscheidenden Erfolgsfaktor darin, individuell auf die Gäste einzugehen und so persönliche Erlebnisse und Bindungen zu ermöglichen. „Wir müssen Qualität bieten und überregional denken“, sagte Weber. Ihr Geheimtipp als Sehenswürdigkeit: die Schatzkammer der Stadtbibliothek.
Professor Georg Steiner regte zur Landesausstellung Marc Aurel ein europäisches Kooperationsprojekt an unter dem Leitgedanken: „Wie funktioniert gutes Herrschen?“ Mit solchen Angeboten ließen sich auch Gäste aus China und Amerika locken.
Albrecht Ehses, IHK-Geschäftsführer Wein und Tourismus, dankte für die gute Zusammenarbeit mit Team der TTM und nannte bereits den Termin für den 3. Trierer Tourismustag: „Am 5. November 2024 wird die Innenstadtentwicklung im Mittelpunkt stehen.“

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