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07.03.2024

Regionale Wirtschaft verharrt im Konjunkturtal


Dieser Text ist vom 07.03.2024 und könnte inhaltlich veraltet sein.

Warum Firmen pessimistisch gestimmt sind und welche Risiken genannt werden

An der aktuellen Konjunkturumfrage haben sich 142 Unternehmen aus dem Bezirk der IHK Trier beteiligt. Unter den Teilnehmern sind Unternehmen aus Industrie (35 Prozent), Handel (32 Prozent) und Dienstleistungssektor (33 Prozent) vertreten mit insgesamt zirka 18.600 Beschäftigten.
Im Vergleich zur IHK-Umfrage vom Herbst 2023 tritt das Konjunkturklima auf der Stelle. Der Konjunkturklimaindikator bleibt mit 92 Punkten auf demselben Niveau wie vergangenen Herbst. Im Vergleich zur vorigen Umfrage büßten jedoch die Bereiche Handel und Industrie jeweils fünf Punkte ein (Handel 87 Punkte; Industrie 84 Punkte), während der Indikator im Bereich der Dienstleistungen um 14 Punkte anstieg (111 Punkte). Mit insgesamt 92 Punkten verharrt der Konjunkturklimaindikator jedoch auf dem drittniedrigsten Stand seit der Finanzkrise 2008/2009.
Sieben Prozent aller Befragten rechnen mit einer besseren Geschäftsentwicklung; 60 Prozent mit einer gleichbleibenden Entwicklung, und 33 Prozent gehen davon aus, dass sich die Geschäfte im Jahresverlauf negativ entwickeln werden. Als größte Risiken werden die Energie- und Rohstoffpreise (61 Prozent), der Fachkräftemangel (60 Prozent), der Inlandsabsatz (57 Prozent) sowie die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (56 Prozent) gesehen.

Zurückhaltung bei Investitionen und Beschäftigung
53 Prozent der Unternehmen geben an, dass sie in den kommenden zwölf Monaten keine Erhöhung ihrer Investitionen planen. Ein Viertel plant die Investitionen zu reduzieren, während 22 Prozent höhere Investitionsausgaben tätigen wollen. Der gleiche Trend zeigt sich beim Beschäftigungsniveau.
Insgesamt gaben 37 Prozent der Unternehmen an, dass sie einen Umsatzanstieg verzeichnen konnten. Dem gegenüber stehen 33 Prozent, deren Umsätze gleichgeblieben sind und 30 Prozent, deren Umsätze in den letzten zwölf Monaten rückläufig waren.  

Umsatzrückgänge im Handel
Der Einzelhandel leidet unter Kaufzurückhaltung und damit rückläufigen Umsätzen. Seine Erwartungen für 2024 sind in Bezug auf Geschäftserfolg, Investitionsvolumen und Beschäftigungsentwicklung mit deutlichen Minuszeichen versehen.
Neben dem Einzelhandel hat vor allem auch die Industrie mit der aktuellen Situation zu kämpfen. Die Maschinenauslastung ist weiter rückläufig und die Auftragspolster des vergangenen Jahres schmelzen, während gleichzeitig die Auftragseingänge sinken. 40 Prozent der Unternehmen gaben an, dass die Auftragseingänge im vierten Quartal 2023 rückläufig waren.

Dienstleistungsbranche ist noch zufrieden
Die Mehrheit der in der Dienstleistungsbranche tätigen Unternehmen bewertet die aktuelle Geschäftslage positiv (46 Prozent als gut, 43 Prozent als befriedigend). Auch konnten 47 Prozent der Unternehmen einen Umsatzanstieg innerhalb der letzten zwölf Monate verzeichnen. Lediglich 15 Prozent mussten Umsatzrückgänge hinnehmen. Im Vergleich zur Umfrage aus dem Vorjahr sind die Zahlen damit relativ konstant geblieben.
Als größte Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung der Branche werden die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (55 Prozent), der Fachkräftemangel (51 Prozent) sowie die steigenden Arbeitskosten und Energiepreise (jeweils 38 Prozent) gesehen.

Finanzlage ist stabil
Stabil präsentieren sich die regionalen Unternehmen bei ihren Finanzen. 69 Prozent aller Befragten geben an, dass ihre eigene Finanzlage unproblematisch sei. Das spiegelt das Niveau aus dem vorherigen Jahr wider. Lediglich 14 Prozent gaben an, dass ihr Eigenkapital rückgängig sei, und 13 Prozent meldeten Liquiditätsengpässe.

Auslandsinvestitionen stagnieren

Knapp ein Drittel der heimischen Unternehmen investieren im Ausland. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Anteil der Unternehmen, die keine weiteren Auslandsinvestitionen planen, um neun Prozentpunkte (von 58 auf 67 Prozent). Beim Anteil derjenigen, die ihre Auslandsinvestitionen erhöhen wollen, zeichnet sich ein Rückgang von sieben Prozentpunkten ab (von 13 auf fünf Prozent). Die aktuelle Situation auf den Weltmärkten und die beunruhigende Lage im Nahen Osten spielen hier sicherlich auch eine Rolle.
Insgesamt befindet sich die regionale Wirtschaft bestenfalls im Seitwärtstrend und steckt im Konjunkturtal fest. Ein Großteil der Unternehmen blickt eher pessimistisch auf das laufende Jahr und ist insbesondere im Hinblick auf die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen besorgt.

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