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01.03.2020

Konjunkturklima eingetrübt


Dieser Text ist vom 01.03.2020 und könnte inhaltlich veraltet sein.

Unternehmer blicken pessimistischer in die Zukunft

Die konjunkturellen Bremsspuren auf globaler und nationaler Ebene bleiben nicht ohne Folgen für die regionale Wirtschaft. Die hiesigen Unternehmen blicken aktuell mit einer gewissen Skepsis in die Zukunft. 14 Prozent der im Rahmen der IHK-Konjunkturumfrage antwortenden Betriebe sind im Hinblick auf die eigene wirtschaftliche Entwicklung für die kommenden zwölf Monate optimistisch gestimmt, 67 Prozent erwarten eine Seitwärtsbewegung ihrer Betriebskonjunktur und 19 Prozent rechnen mit schlechteren Geschäften.
Damit hat sich der Saldo aus Positiv- und Negativvoten zu den mittelfristigen Geschäftserwartungen gegenüber der Vorumfrage vom Herbst 2019 (-3 Prozentpunkte) auf aktuell -5 Prozentpunkte nochmals leicht verschlechtert. Der IHK-Konjunkturklimaindikator, in den neben die mittelfristigen Geschäftserwartungen auch die Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage eingehen, entwickelt sich ebenfalls weiter rückläufig. Erreichte er im Frühjahr 2018 mit 137 Punkten noch einen Spitzenwert, so ist er seitdem auf aktuell 113 Zähler deutlich gefallen. Der derzeitige Wert signalisiert aber immer noch ein grundsätzlich positives Konjunkturklima. Von einem solchen spricht man, wenn der Indikator oberhalb der konjunkturneutralen 100-Punkte-Linie liegt. Am deutlichsten hat sich das Konjunkturklima im Dienstleistungsbereich eingetrübt, wo der Indikator auf 110 Zähler gefallen ist. Derzeit am stabilsten präsentiert sich die konjunkturelle Lage im Handelsbereich mit 118 Indikatorpunkten. Die Berechnungen basieren auf den Antworten von 154 Unternehmen mit 19 000 Beschäftigten aus der Region Trier.

Überwiegend gute Geschäftslage
Im Gegensatz zu den mit einem Minuszeichen versehenen mittelfristigen Geschäftserwartungen sind die regionalen Unternehmen mit ihrer aktuellen Geschäftslage überwiegend zufrieden. 45 Prozent der Befragten bezeichnen diese als gut, 44 Prozent als befriedigend und lediglich 11 Prozent beklagen einen schlechten Geschäftsverlauf. Der entsprechende Saldo aus Positiv- und Negativvoten ist gegenüber der Vorumfrage zwar von +44 auf +34 Prozentpunkte zurückgegangen, liegt aber weiterhin deutlich im positiven Bereich. Dies ist auch auf die Umsatzentwicklung in den vergangenen zwölf Monaten zurückzuführen. 45 Prozent der Befragten konnten ihre Umsätze steigern, 36 Prozent konstant halten und lediglich 19 Prozent mussten Rückgänge hinnehmen.
Während die aktuelle Geschäftslage in den drei großen Branchen Industrie, Dienstleistungs- und Handelssektor ähnlich gut bewertet wird, zeigen sich im Hinblick auf die Geschäftserwartungen für 2020 deutliche Branchenunterschiede. In der Industrie beträgt der Saldenwert zwischen Optimisten und Pessimisten -7 Prozentpunkte, im Dienstleistungsbereich liegt er bei -8 Prozentpunkten, während der Handel insgesamt immer noch mit einer gewissen Zuversicht in die Zukunft blickt und einen Wert von +5 Prozentpunkten aufweist. Im Einzelhandel sind die Optimisten mit 17 Prozent gegenüber den Pessimisten mit 4 Prozent sogar recht deutlich in der Überzahl.
Weitgehend intakt zeigen sich derzeit auch noch die Investitionsplanungen der Betriebe. 29 Prozent der Befragten wollen in den kommenden zwölf Monaten mehr, nur 19 Prozent weniger investieren. Verhaltener als noch im Herbst 2019 fallen jedoch die Beschäftigungserwartungen aus. 18 Prozent der Befragten planen, mehr Personal einzustellen, 67 Prozent wollen ihre Beschäftigtenzahl konstant halten und 15 Prozent fürchten sich per Saldo, von Mitarbeitern trennen zu müssen.

Industriekonjunktur eingetrübt
Zwar sind die Industrieunternehmen mit ihrer aktuellen Geschäftslage immer noch überwiegend zufrieden, doch mehren sich auch auf regionaler Ebene die Anzeichen konjunktureller Bremsspuren. Vorleistungsgüterproduzenten und das Baugewerbe gehen von einer abflauenden Geschäftstätigkeit im laufenden Jahr aus. Auch deuten die Daten für 2020 nicht auf einen weiteren Beschäftigungsaufbau im produzierenden Gewerbe hin. Während sowohl die Kapazitätsauslastung als auch die Auftragsbestände sich aktuell noch auf einem saisonal überdurchschnittlich guten Niveau befinden, ist die Wachstumsdynamik bei den Auftragseingängen sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland zum Stillstand gekommen. Auch die Exporterwartungen deuten im laufenden Jahr auf eine Stagnation der Ausfuhren hin, sodass die konjunkturelle Dynamik im verarbeitenden Gewerbe spürbar nachlassen dürfte.

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