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IHK Trier


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Motiv: Teilqualifizierung (Foto: stock.adobe)
(Foto: stock.adobe)
  • 02.09.2024

    Zusammenarbeit von Akteuren fördert Teilqualifikationen

  • Foto: Anne Janeczek
    Weiterbildung

    Anne Janeczek

    Tel.: 0651 9777-751
    Fax: 0651 9777-705
    janeczek@trier.ihk.de

Entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung von Teilqualifikationen und die damit verbundene Nachqualifizierung von Fachkräften ist vor allem eine gute Zusammenarbeit der Akteure, die sich als sogenannte Teilqualifikationen-Allianz (TQ-Allianz) zusammenschließen. Sie bestehen aus IHKs, Arbeitsagenturen sowie Jobcenter, Bildungsträgern und Unternehmen, die ein gemeinsames Verständnis zur Umsetzung und Zusammenarbeit zu Teilqualifikationen haben und ihre Interessen gemeinsam vertreten.

Diese TQ-Allianzen setzen sich mit der TQ-Qualifizierung für Fachkräfte in den Regionen ein und fördern den Erfolg des Instruments.

Regionale TQ-Allianz in Magdeburg
Wie eine erfolgreiche Zusammenarbeit aussehen kann, zeigt ein Beispiel aus Magdeburg: Dort arbeiten die regionale IHK, die DIS AG, der Bildungsträger DEKRA Akademie sowie die Arbeitsagentur eng in der Umsetzung von Teilqualifikationen zusammen. Die DIS AG ist ein Personaldienstleister mit mehreren Standorten in Deutschland, der sich auf die Vermittlung von Fach- und Führungskräften spezialisiert hat. Als Teil der Adecco Group kannte die DIS AG in Magdeburg das Nachqualifizierungsinstrument, da dort bereits seit längerem TQs umgesetzt werden. Der Standort in Magdeburg ist der erste des Unternehmens, der Mitarbeitende seit August 2022 mit TQs in den Bereichen Elektro, Lager sowie Maschinen- und Anlagenführung nachqualifiziert. Gerade im Hinblick auf die Ansiedlung von Intel in der Region Magdeburg, die stetige Entwicklung zum Logistikstandort sowie die vielen anstehenden Renteneintritte in den kommenden Jahren sind Fachkräfte in diesen Berufsfeldern gefragt.

Geregelte Zeiten bis zur Externenprüfung
Philipp Richter ist von Anfang an dabei: Der 31-Jährige absolviert die TQ zur Fachkraft für Lagerlogistik und befindet sich in der 5. TQ. Nach Absolvierung aller TQs wird er im August 2025 an der Externenprüfung der IHK teilnehmen und so seinen Berufsabschluss erlangen. Als ungelernte Kraft ohne Berufsausbildung konnte er bisher nur Helfertätigkeiten ausüben – ein Umstand, den er durch den Besuch einer Teilqualifizierung, die sich gezielt an Menschen über 25 Jahren richtet, ändern konnte. Während der Teilqualifizierung ist Philipp Richter fest angestellt bei der DIS AG, erhält ein Gehalt und verbringt die praktische Qualifizierungszeit abwechselnd in verschiedenen Unternehmen. Die theoretischen Einheiten werden beim Bildungsträger DEKRA Akademie vermittelt. Seit 2018 lernen die Teilnehmenden hier die fachtheoretischen Inhalte der TQ-Berufe BerufskraftfahrerIn, Fachlagerist sowie Fachkraft für Lagerlogistik, und im nächsten Jahr startet die TQ Kaufleute für Büromanagement. Brian Heidenreich, Koordinator für Berufliche Bildung bei der DEKRA Akademie, setzt auf TQs. Er schätzt besonders die Flexibilität für die Teilnehmenden und die Möglichkeit zur individuellen Umsetzung der Maßnahme.

Gemeinsam an einem Strang

In gemeinsamen wöchentlichen Jour Fixes kommen die DIS AG und DEKRA zusammen, um die enge Zusammenarbeit zu gewährleisten. Davon profitieren alle, sagt Marion Gehrmann, Branch Manager der DIS AG in Magdeburg, und: „Wir haben von Anfang an offen kommuniziert, was wir erwarten und wohin die Reise gehen soll – alle Parteien müssen an einem Strang ziehen.“ Wie wichtig das ist, zeigt auch die Zusammenarbeit mit der IHK Magdeburg: Die DIS AG ist regelmäßig Gast bei Veranstaltungen der IHK, um über die Umsetzung von Teilqualifikationen zu berichten und als gutes Beispiel für andere Unternehmen Erfahrungen zu teilen. Die IHK stellt Bildungsdienstleistern, wie die DEKRA Akadmie, die bundeseinheitlich standardisierten TQs zur Verfügung, auf deren Grundlage die Maßnahmen des Bildungsträgers entwickelt werden. Das Konzept und deren Umsetzung ist mit der IHK abgestimmt.

Die Kompetenzfeststellung
Am Ende einer absolvierten Teilqualifikation nimmt die IHK die sogenannte Kompetenzfeststellung bei den Teilnehmenden ab, auf die die DEKRA die Teilnehmenden besonders vorbereitet – nicht wenige haben Prüfungsangst. Bei der Kompetenzfeststellung werden nach jeder TQ die erlernten Kenntnisse und Fähigkeiten festgehalten und durch ein Zertifikat nachgewiesen – bei der IHK-Kompetenzfeststellung ist dies ein IHK-Zertifikat. Auch die regionale Arbeitsagentur ist mit einer festen Sachbearbeiterin in die Kooperation eingebunden: Durch die standardisierten Teilqualifikationen und der damit zertifizierten Maßnahme der DEKRA steht der Förderung der Teilnehmenden über das Qualifizierungschancengesetz nichts im Wege – vorausgesetzt, die Teilnehmenden selbst sind förderfähig.

Teilqualifikationen bieten Chancen für alle
Marion Gehrmann, Branch Manager der DIS AG, betont, dass die Chancen der Teilqualifizierung für Teilnehmende und Firmen noch zu wenig bekannt seien. Für Unternehmen bestehe kein finanzielles Risiko, da die Teilqualifizierung über Bildungsgutscheine von der Bundesagentur für Arbeit gefördert werde. Das Qualifizierungsinstrument müsse sichtbarer gemacht und aktiver für die Fachkräftesicherung eingesetzt werden. Hier kann die DIS AG auf ihre Vermittlungsaktivitäten zurückgreifen: Marion Gehrmann wirbt in vielen Gesprächen mit Unternehmen für Teilqualifikationen und klärt über Vorteile und Finanzierung auf.

Von einer TQ-Allianz profitieren alle: Die Teilnehmenden können sich sicher sein, dass sie eine bundeseinheitlich abgestimmte TQ absolvieren, die alle Bildungsinhalte eines Ausbildungsberufes enthält und somit zum Berufsabschluss führen kann. Das Unternehmen, der Bildungsträger, die IHK sowie die Agentur für Arbeit profitieren von einem gemeinsamen Konsens zur Umsetzung der Teilqualifizierung. Fachkräfte werden so erfolgreich nachqualifiziert.

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