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IHK Trier


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  • 01.03.2023

    Konjunkturklima: grau statt tiefschwarz

  • Foto: Dr. Matthias Schmitt
    Standortpolitik

    Dr. Matthias Schmitt

    Tel.: 0651 9777-901
    Fax: 0651 9777-505
    schmitt@trier.ihk.de


Dieser Text ist vom 01.03.2023 und könnte inhaltlich veraltet sein.
Geschäftslage und -erwartungen gegenüber Herbst 2022 aufgehellt

Das regionale Konjunkturklima präsentiert sich gegenüber der IHK-Umfrage vom Herbst 2022 deutlich verbessert. Der Konjunkturklimaindikator, der in der Vorumfrage mit einem Wert von 67 Punkten einen historischen Tiefstand erreichte, liegt aktuell mit 101 Punkten (Dienstleistungswirtschaft: 108; Handel: 103; Industrie: 97) wieder im neutralen Bereich, was eine konjunkturelle Seitwärtsbewegung erwarten lässt. Der Anstieg um 34 Punkte markiert eine kraftvolle Gegenbewegung zum vorangehenden Absturz des Indikators; dennoch liegt der Wert weiterhin deutlich unter dem Vorkrisendurchschnitt von rund 120 Punkten. An der IHK-Konjunkturumfrage im Januar 2023 haben sich 135 Unternehmen mit rund 18 000 Mitarbeitern in der Region Trier beteiligt.

Zufriedenstellende Geschäftslage; zurückhaltende Erwartungen
Die Einschätzungen der befragten Unternehmen hinsichtlich ihrer aktuellen Geschäftslage haben sich weiter in den positiven Bereich hinein bewegt. 37 Prozent berichten von guten, 53 Prozent von befriedigenden und lediglich zehn Prozent von schlechten Geschäften. Daraus resultiert ein Saldo aus Positiv- und Negativvoten von +27 Prozentpunkten, nach +13 Prozentpunkten im vergangenen Herbst. Noch stärker haben sich die Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate verbessert, dennoch bleiben diese weiterhin mit einem Minuszeichen versehen: Es stehen 11 Prozent Optimisten 30 Prozent Pessimisten gegenüber, wobei 59 Prozent der Befragten mit einer Seitwärtsbewegung ihrer Betriebskonjunkturen rechnen. Gegenüber Herbst hat sich der Saldo aus Positiv- und Negativantworten von -60 auf -19 verbessert. Die Industrieunternehmen zeigen sich insgesamt etwas skeptischer als der Handels- und Dienstleistungssektor.

Investitions- und Beschäftigungspläne mit Pluszeichen
Die regionale Wirtschaft konnte ihre Umsätze im vergangenen Jahr steigern. 53 Prozent der Firmen erzielten Zuwächse, bei 31 Prozent blieben die Erlöse gleich und lediglich 16 Prozent mussten Rückgänge hinnehmen. Ausgehend von der recht positiven Geschäftsentwicklung haben sich die Beschäftigungs- sowie Investitionsplanungen der Befragten deutlich verbessert und sich vom negativen in den expansiven Bereich bewegt. 19 Prozent der Betriebe wollen ihren Personalbestand mittelfristig vergrößern, 68 Prozent gleich halten und 13 Prozent verringern. Damit ergibt sich ein Saldo aus Positiv- und Negativvoten in Höhe von +6 Prozentpunkten nach -8 Prozentpunkten im Herbst. Ähnlich verhält es sich bei der Investitionsneigung. Hier hat sich der Erwartungssaldo von -18 Prozentpunkten auf +3 verbessert. Auch wollen wieder mehr Unternehmen in Kapazitätsausweitungsmaßnahmen und Produktinnovationen investieren.

Industriekonjunktur mit Unsicherheiten

Der Produzierende Sektor sendet uneinheitliche Konjunktursignale aus. Einerseits haben die Industrieunternehmen Umsatzzuwächse und eine bessere Kapazitätsauslastung realisieren können. So melden 43 Prozent der Betriebe eine hohe, 49 Prozent eine durchschnittliche und lediglich acht Prozent eine niedrige Maschinenauslastung. Auch die Auftragseingänge im Jahresendquartal und der Auftragsbestand entwickelten sich leicht positiv. Gleichzeitig gestalteten sich jedoch die Auslandsorders rückläufig und die Exporterwartungen für 2023 sind von Skepsis geprägt: Nur 12 Prozent der Industriebetriebe rechnen mit steigenden Ausfuhren, während 29 Prozent einen schwächeren Export befürchten.

Risikofaktoren: Hohe Energiepreise, fehlende Fachkräfte
Befragt nach den Hauptrisiken für die eigene Geschäftstätigkeit im laufenden Jahr werden zwei Faktoren mit Abstand am häufigsten genannt: Die hohen Energie- und Rohstoffpreise (71 Prozent; Herbst 82 Prozent) sowie der Fachkräftemangel (64 Prozent; Herbst ebenfalls 64 Prozent). Bei den übrigen erhobenen potenziellen Risikofaktoren war die Zahl der Nennungen meist rückläufig, was als genereller Rückgang der Verunsicherung in der regionalen Wirtschaft interpretiert werden kann. Die Corona-Pandemie und ihre Folgen sind nur noch aus Sicht jedes zehnten Befragten ein Risikofaktor und belasten damit die regionalen Konjunkturperspektiven kaum noch.

Der ausführliche Konjunkturbericht finden Sie online.


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