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01.11.2025

Forderung: weniger Bürokratie, verlässliche Politik


Dieser Text ist vom 01.11.2025 und könnte inhaltlich veraltet sein.

Industrieumfrage der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz

Die rheinland-pfälzischen Unternehmen aus dem Industriesektor und dem Bereich der innovationsorientierten Dienstleister beurteilen die Attraktivität von Rheinland-Pfalz als Industrie- und Innovationsstandort nur mäßig. Sie vergeben auf der Schulnotenskala eine Durchschnittszensur von 3,4 – also „schwach befriedigend“. Rund zwei Drittel aller Antworten entfallen auf die mittleren Notenstufen „befriedigend“ und „ausreichend“.
Explizit positive oder negative Zensuren vergibt jeweils rund ein Sechstel der Befragten. Mit einer durchschnittlichen Bewertung von 3,7 fällt das Urteil der Unternehmerschaft in Bezug auf die nationale Ebene noch eine halbe Notenstufe schlechter aus.
Mit der industriebezogenen Wirtschaftspolitik der Landesregierung sind die Betriebe ebenfalls nur mäßig zufrieden; sie vergeben im Mittel eine 3,6 – also „voll ausreichend.“

223 Unternehmen beteiligen sich

An der im Sommer durchgeführten und anschließend ausgewerteten Online-Umfrage beteiligten sich 223 rheinland-pfälzische Unternehmen aus allen vier IHK-Regionen. Rund 60 Prozent der antwortenden Firmen sind dem Verarbeiten Gewerbe – also der „klassischen Industrie“ – zuzuordnen. Darüber hinaus sind Betriebe des Bauhauptgewerbes, des Energiesektors sowie der unternehmensorientierten Dienstleistungen vertreten.

International tendenziell im Hintertreffen

Die rheinland-pfälzischen Industrie- beziehungsweise industrienahen Betriebe wähnen ihren hiesigen Produktionsstandort im Vergleich zu ihren – insbesondere internationalen Wettbewerbern – tendenziell im Hintertreffen. Ein gutes Drittel der Befragten schätzt ihn etwas schlechter, mehr als ein Fünftel viel schlechter ein. Ein positives Votum geben hingegen lediglich etwa 13 Prozent der Befragten ab. 
So passt es in das kritische Lagebild, dass die Unternehmen mit der Entwicklung ihrer (internationalen) Wettbewerbsfähigkeit seit dem Jahr 2020 recht unzufrieden sind: Sie vergeben auf der Schulnotenskala eine mittlere Bewertung von 3,5. Ein Viertel der Firmen sieht die eigene Wettbewerbsposition sogar deutlich verschlechtert (mangelhaft oder ungenügend).

Standortqualität muss verbessert werden

Der Blick in die Zukunft fällt zwar etwas zuversichtlicher, aber immer noch verhalten aus. Egal ob mittel- oder langfristig, das Urteil lautet „noch befriedigend“. Damit wird deutlich, dass weitere Anstrengungen zur Verbesserung der Standortqualität für den Produktionssektor dringend geboten sind.
Aus Sicht der Befragten steht dabei der Bürokratieabbau an erster Stelle – er wurde von 200 der insgesamt 223 antwortenden Unternehmen als einen der prioritären Ansatzpunkte identifiziert. Auf den folgenden Plätzen liegen eine Senkung der Arbeitskosten, niedrigere Energiepreise, eine investitionsfreundliche Steuerreform sowie eine die unternehmerischen Bedürfnisse berücksichtigende, verlässliche Wirtschaftspolitik.

Innovationspotenziale aktivieren

Auf die Industrie entfällt der Löwenanteil der privaten Investitionen in Forschung und Entwicklung. Das schlägt sich auch in den Charakteristika der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen nieder. Die Produktion von rund einem Viertel dieser Firmen ist sehr stark und von weiteren 40 Prozent stark von technischen Innovationen geprägt. 
Unter den gegebenen Rahmenbedingungen sehen sie sich aber nur eingeschränkt in der Lage, ihr Innovationspotenzial auszuschöpfen. Sie vergeben diesbezüglich die Durchschnittsnote 3,3. Innovationsstärkend würden sich aus Sicht der Befragten Maßnahmen in Richtung Bürokratieabbau und Deregulierung, bessere Rahmenbedingungen zur Fachkräftegewinnung sowie eine Senkung der Steuer- und Abgabenlast auswirken.

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