Sprungmarken zu den wichtigsten Seitenabschnitten


Suche Hauptnavigation A-Z Übersicht Hauptinhalt Servicelinks


IHK Trier


Seitenkopf

Seitenhauptinhalt

Motiv: Ein vollbeladenes Containerschiff fährt in einen Hafen ein. (Foto: Photo Gallery - stock.adobe.com)
(Foto: Photo Gallery - stock.adobe.com)
  • 07.03.2023

    Außenhandelsvolumen in RLP 2022 auf Rekordhoch, aber der Schein trügt.

  • Foto: Jan Heidemanns
    International

    Jan Heidemanns

    Tel.: 0651 9777-230
    Fax: 0651 9777-205
    heidemanns@trier.ihk.de

Die rheinland-pfälzischen Exporte überschritten 2022 die 60-Milliarden Marke, so das vorläufige Ergebnis des statistischen Landesamts Rheinland-Pfalz. Ein Anstieg um elf Prozent auf 60,8 Milliarden Euro ist zu verzeichnen. Damit liegen die Warenwerte der Ex- und Importe im rheinland-pfälzischen Außenhandel 2022 auch unter dem Einfluss der gestiegenen Preise deutlich über den Werten des Vorjahres. Allerdings reduzierte sich das Gewicht der gehandelten Exportgüter um zehn Prozent. Die aktuelle bundesweite Umfrage Going International der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zeigt in der regionalen Auswertung für Rheinland-Pfalz und die Region Trier ein differenziertes Bild.

Der zunehmende Protektionismus, die globalen Verwerfungen durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und die im letzten Jahr noch nicht überwundenen Folgen der Corona Pandemie lässt auch die regionale Wirtschaft insgesamt pessimistischer als noch im Vorjahr auf ihre Auslandsgeschäfte im Jahr 2023 blicken. Zum ersten Mal seit Erhebung dieser Daten ergibt das Saldo zwischen positiver und negativer Geschäftserwartung ein deutliches Minus von sieben Punkten. Lediglich in Nordamerika, insbesondere in den USA, verbessern sich die Geschäftsaussichten, während sie in vielen Teilen der Welt deutlich negativ sind.

„Der Inflation Reduction Act der USA beginnt bereits seine Wirkung zu entfalten, so Karina Szwede, Sprecherin International der IHK Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz, die Aussichten auf den Aus- und Aufbau klimafreundlicher Technologien regen Unternehmen zu mehr US-Geschäft und Investitionen in den Staaten an. Ein Trend, der auch in der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage bestätigt wird.“

Als weiteres Ergebnis lässt sich feststellen, dass Handelshemmnisse und überbordende Bürokratie die Unternehmen im Ausland weiter unter Druck setzen. Mehr als jedes zweite Unternehmen (53%) sieht sich steigenden Handelshemmnissen ausgesetzt. Neben Herausforderungen durch lokale Zertifizierungsanforderungen und verstärkte Sicherheitsanforderungen, erschweren vor allem Local-Content-Bestimmungen sowie Sanktionen die internationalen Geschäfte. Auch die exportierende Wirtschaft in der Region Trier verzeichnet eine Zunahme von Hemmnissen bei ihren internationalen Geschäften. „Markant an dieser Rückmeldung ist, dass eine Zunahme von Hemmnissen verstärkt in der Eurozone festgestellt wird. Dies macht deutlich, dass der EU-Binnenmarkt auch nach 30 Jahren noch nicht vollendet ist“, sagt Jan Heidemanns, Leiter International der IHK Trier.

Aufgrund der Hindernisse sowie der geopolitischen Herausforderungen planen regionale Unternehmen (48 %) Maßnahmen zu ergreifen, wie die Erschließung neuer Märkte oder auch die Erhöhung der Lagerhaltung. Es zeigt sich deutlich, dass für die Unternehmen (82%) nahe liegende Märkte in der Eurozone noch wichtiger werden.
Zur Flankierung ihrer Diversifizierungsbemühungen wünschen sich zahlreiche Unternehmen zudem Unterstützung durch die Politik, insbesondere einen Abbau von Handelshemmnissen, den Abschluss von Handelsabkommen und eine Stärkung der Welthandelsregeln der WTO.
Zusammenfassend also ein eher negativer Ausblick auf das gerade begonnene Jahr, das das vermeintlich positive Außenhandelsvolumen in Rheinland-Pfalz 2022 relativiert.

Die IHK Trier unterstützt die regionale Wirtschaft mit einem breiten Angebot an Veranstaltungen und individueller Beratung, um auf diese Herausforderungen zu reagieren.

Seitenfuß