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01.04.2018

Alte Handelswege erwachen zu neuem Leben


Dieser Text ist vom 01.04.2018 und könnte inhaltlich veraltet sein.

China setzt auf neue Seidenstraße: Für regionale Unternehmen lohnt der Blick nach Osten

Die Wiederbelebung der antiken Seidenstraße, über die schon vor mehr als 2000 Jahren Waren zwischen China und Europa gehandelt wurden, steht derzeit im Fokus der chinesischen Infrastrukturentwicklung. Mit einem massiven Investitionsprogramm möchte die chinesische Regierung eine riesige Wirtschaftszone zwischen Asien und Europa schaffen. Im Mittelpunkt der Planung stehen zwei Haupttransportrouten: der Seidenstraßen-Wirtschaftsgürtel („Belt“), der über den Landweg von China über Zentralasien und den Nahen Osten bis nach Europa verläuft, und die maritime Seidenstraße („Road“), die Südchina auf dem Seeweg über Südostasien, Indien, Sri Lanka und Ostafrika mit Europa verbindet. Mehr als 60 Staaten soll die sogenannte „Belt and Road Initiative“ einbinden. Allein in Asien werden dafür zwischen 2016 und 2030 Infrastrukturinvestitionen in Höhe von 26,2 Billionen US-Dollar benötigt.

Transportzeiten werden wesentlich verkürzt
Auch wenn klar ist, dass China mit der Initiative zunächst eigene Interessen verfolgt, eine solche Stärkung der Verbindung zwischen den Handelsräumen Asien, Afrika und Europa bringt auch Vorteile für deutsche Unternehmen mit sich. Schließlich ist China seit 2016 Deutschlands wichtigster Handelspartner, auch viele Firmen aus der Region Trier liefern regelmäßig ins Reich der Mitte. Durch den Ausbau der neuen Eisenbahnrouten können Firmen auf verbesserte Transportverbindungen hoffen. Für den Transport auf der Schiene werden nur 15 Tage benötigt, damit sind Waren fast doppelt so schnell in China wie über die Seeroute und wesentlich günstiger als per Luftfracht.

Interessant für Unternehmen kann aber auch die Beteiligung an Projekten im Rahmen der Initiative sein. Beim Ausbau der Häfen oder des Schienen- und Straßennetzes ist deutsches Know-how gefragt. Absatzmöglichkeiten bestehen besonders für Anbieter von Spezialausrüstung im Infrastruktursektor – sei es in Bahn-, Schiff-, Hafen- oder Luftfahrttechnik oder in Kraftwerks- und Pipelineprojekten. Auch für Berater und Projektierungsunternehmen stehen die Chancen gut.

Aufgepasst bei den rechtlichen Rahmenbedingungen
Wichtig ist allerdings eine gute Absicherung für die Unternehmen. Denn viele Vorhaben entlang der Route liegen in Staaten mit geringer Rechtssicherheit, einem relativ hohen Zahlungsausfallrisiko und politischer Instabilität.
Darüber hinaus ist für den Erfolg in solchen Projektbeteiligungen eine sorgfältige Vertragsgestaltung wichtig. Dazu zählt, dass gerade bei Streitfragen die Unternehmen nicht auf die nationalen Gerichte im Gastland angewiesen sein sollten. Da auch ausländische, zum Beispiel deutsche Gerichtsentscheidungen, in den meisten Ländern kaum durchsetzbar sind, sollten Unternehmen auf die Möglichkeit der Schiedsgerichtsbarkeit zurückgreifen. Denn im Gegensatz zu staatlichen Gerichtsentscheidungen lassen sich Schiedssprüche praktisch in allen Ländern entlang der Seidenstraße aufgrund des New Yorker Übereinkommens über die Anerkennung und Vollstreckung ausländischer Schiedssprüche durchsetzen.

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